1. Woche (8. bis 15. September)
Hey:)
Nach der ganzen langen Vorbereitungs- und Wartezeit ging es am letzten Donnerstag (8. September) endlich los in unser großes Abenteuer.
24 Freiwillige des ASC Göttingens (mich eingeschlossen) sind relativ pünktlich um 21 Uhr von deutschem Boden abgehoben, um 10 Stunden später auf namibianischem zu landen.
Während des Flugs gabs Abendessen und Frühstück, Getränke, Filme über das Bordentertainment und geschlafen konnte teilweise und zeitweise auch werden.
Nachdem wir um sieben Uhr morgen in Windhoek, der Hauptstadt Namibias gelandet sind, war unser Zeitgefühl, trotz der nicht existenten Zeitverschiebung, völlig dahin.
Nachdem wir alle durch die Passkontrolle gekommen sind, es hat teilweise echt lange gedauert, da sich die Beamten dort mit unserer Situation, einem Freiwilligendienst, nicht wirklich auskannten, ging’s auch schon ab zur Gepäckausgabe, wo wir auch nochmal ein wenig warten mussten, bis auch wirklich jeder seine ganzen riesigen Koffer, Taschen und Rucksäcke zurückbekommen hatte.
Danach wurden wir von Ingrid, eine unserer Ansprechpartnerinnen vor Ort, abgeholt, haben unser erstes Geld abgehoben und unser Jahresvisum bezahlt.
Die Reisepässe mussten wir dafür abgeben, da die Visa direkt hineingeklebt werden. Ich glaube ich spreche für alle aus unserer Gruppe, wenn ich sage, dass ich hoffe, dass wir
- alle unsere Pässe wiederbekommen und
- alle das gleiche Datum als Auslaufdatum drin stehen haben (gut wäre so in ungefähr einem Jahr)
Bevor wir zu unserer ersten Zwischenunterkunft gefahren sind, haben wir uns noch neue Namibianische Simkarten gekauft, um auch weiterhin mit allen in Kontakt stehen zu können.
Und dann ging’s zu unserer ersten Lodge. Diese war relativ luxuriös und nach einem entspannten Nachmittag am Pool, der eindeutige Urlaubsgefühle aufkommen lies, hatten wir dann unser erstes Vorbereitungsseminar in Namibia.
Nach dem Abendessen (es gab interessanterweise Lasagne) ging’s dann mit einem sehr guten Vortrag eines Einheimischen weiter.
Anschließend wurde geschlafen, da wir am nächsten Tag früh zu unserer zweiten Lodge aufbrachen.
Wir acht Windhoeker, also die Freiwilligen, die hier ein Jahr in der Hauptstadt verbringen werden, konnten den Großteil ihres Gepäck dalassen, da es von Anton, dem Verantwortlichen für das Kanupoloprojekt, direkt in die Stadt gebracht wurde.
Also machte ich mich mit meinem Handgepäcksrucksack und einer Stofftasche voll Klamotten auf, in Richtung unserer neuen Unterkunft. Diese unterschied sich teilweise deutlich von der vorherigen: im Gegensatz zur ersten, gab es hier deutlich weniger künstlich bewässerte Flächen, denn zwischen den Wohnhäusern und dem Haus an dem wir aßen und uns auch allgemein trafen, war natürlicher, afrikanischer Busch, also halb vertrocknete Dornensträußer, Sand, Kies und sehr viele Eidechsen.
Auf dieser Lodge haben wir Aufgaben zum Teambuilding bekommen, sind auf einen Berg gewandert, waren uns von einem Gerüst an einem Felsen abseilen, waren im Pool, haben über unser zukünftiges WG-Leben und auch so über alles Mögliche gesprochen.
Wunderschöne Sonnenuntergänge haben wir auch angeschaut.
Am Abend nach der ersten Nacht ging es für die Freiwilligen, die es in den Norden verschlagen hat, schon los, da sie teilweise eine zehnstündige Fahrt vor sich hatten.
Eine Nacht später fuhren auch wir anderen zurück nach Windhoek oder, der Rest unserer verbliebenen Gruppe, an die Küste.
Da unsere Wohnungen in der Hauptstadt noch von den Vorfreiwilligen besetzt waren, brachten wir unser Gepäck in ein Backpackers, eine Art Unterkunft.
Im Anschluss daran zeigten uns die Freiwilligen des letzten Jahres Windhoek, so sind wir zum Beispiel mit einem Aufzug auf ein Hochhaus gefahren, von dem man einen wunderschönen Blick auf die ganze Stadt mit ihrer Umgebung hat.
Außerdem waren wir auf einem großen Capanamarkt, auf dem ebendieses Rindfleisch ,mit einem speziellen Gewürz, sowie Fatcakes (frittierte Teigbälle) mit Salza verkauft wurden. (Besonders die Fatcakes mit der Salza kann ich empfehlen :))
Danach sind wir zu unseren Projekten gefahren. Für meine Projektpartnerin und mich bedeutet das: Auf zum Bernhard Nordcamp Centre (BNC)!
Dort wurden wir erstmal vorgestellt und sind dann schon ein wenig ins Geschehen eingestiegen.
Nach dem langen Tag hatten wir alle, die zusammen im Backpackers wohnten, Hunger und schließlich bestellten wir uns Pizza, bevor wir uns noch ein wenig unterhielten, Reisetagebuch schrieben und schließlich schlafen gingen.
Während vier unserer Gruppe ein eher mittelmäßiges Zimmer zum schlafen bekommen hatten, dass wohl eher als ein Zimmer für vier völlig Fremde gedacht war, waren wir anderen in einem deutlich schönerem, vermutlich für Familien gedachten Zimmer, untergebracht.
Naja, am nächsten Tag also am Dienstag, ging’s tatsächlich in unsere Wohnung für das nächste Jahr:)
Dort wohnen wir zu viert und bis jetzt schlafen wir jeweils zu zweit in einem Zimmer, es ist aber eigentlich geplant noch zwei Wände im Esszimmer und im Wohn-/ Gästezimmer zu ziehen, da die recht groß sind und tendenziell eher nicht so häufig genutzt werden. Falls des passiert hätte jeder von uns vier sein eigenes Zimmer, aber ich glaube das dauert noch ein wenig, bis da was passiert…
Am Dienstag waren Emilia (meine Projektpartnerin) und ich wieder mit Marlene und Luca (unsere Vorfreiwilligen) im BNC, wo die beiden verabschiedet wurden. Danach kamen alle anderen Windhoekfreiwilligen zu uns, wir haben gemeinsam gegessen, geredet und Uno gespielt.
Gestern, also am Mittwoch, war dann der erste Tag, an dem wir „alleine“ ins Projekt gefahren sind (die anderen Freiwilligen, die noch ungefähr 3 Monate bleiben (und kein ganzes Jahr), sind natürlich noch da.
Jedenfalls haben wir dort angekommen mit den Kindern eine Geschichte übers Babykänguru gelesen und sonst vor allem Spiele gespielt.
Irgendwann nach 18 Uhr sind wir nach Hause gekommen, haben dann gemeinsam gekocht und sind dann relativ früh ins Bett gegangen, weil wir alle nach unseren Projekten ziemlich kaputt waren.
Heute fing der Tag relativ chaotisch an: Emilia und ich wollten das erste mal vormittags in einen Kindergarten fahren (das haben unsere Vorfreiwilligen ebenfalls gemacht, und da es grad eher schwierig ist, ne Schule für die Vormittagsarbeit zu organisieren, werden wir das einfach übernehmen).
Nach ein paar Problemen mit dem Taxifahrer sind wir tatsächlich irgendwann angekommen (viel zu spät zwar, aber immerhin).
Letztendlich wurde uns heute nur das Gelände gezeigt, ab nächster Woche werden wir dort an drei Tagen die Woche von 11 bis 12 Uhr mit den kleinen Kindern Sport treiben.
Danach ging’s wieder ins BNC (im Gegensatz zum Kindergarten viel zu früh, man muss ja auch nen Ausgleich finden).
Dort haben wir dann wieder mit den Kindern gespielt und ihnen bei den Hausaufgaben geholfen. Nach dem Mittagessen gehts für die Kinder immer in ihre „Classes“ in denen dann meistens spielerischer Unterricht gemacht wird (die Kinder kommen schließlich gerade erst aus der „normalen“ Schule).
Wir hatten mit einer Gruppe gerechnet, letztendlich sind wir mit drei Gruppen, den Giraffen, Löwen und Zebras, knapp 30 Kindern, auf den Sportplatz gegangen…
Am Anfang wars etwas chaotisch, doch als die Kinder Fußball spielen durften, lief alles super:)
Nach diesen zwei Stunden Sport ging’s wieder zurück aufs BNC-Gelände und es ging wieder weiter mit Hilfe bei den Hausaufgaben und Spielen.
Ich hab heut tatsächlich gleich zwei Häuser mitgebaut, ein aus Pappe und eins aus Duplosteinen, und das hat äußerst viel Spaß gemacht!
Jetzt gerade ist die Vierer-WG wieder komplett und wir warten auf zwei der anderen Freiwilligen aus der Stadt.
Update um 19.20 Uhr: die zwei kommen doch nicht mehr, jetzt werden noch schnell Nudeln gekocht.
Viel wird heute vermutlich nicht mehr passieren, außer vielleicht nochmal telefonieren, Reisetagebuch schreiben und schlafen.
Wann auch immer ihr das lest:
Gute Nacht!
Guten Morgen!
Oder viel Spaß bei deinem weiteren Tag!
Viele Grüße aus Namibia
Lilli
PS.: Bilder werden noch nachgeliefert
PPS.: Bilder sind da:))