9. Woche (7.-13. November) + Fazit der ersten zwei Monate

November 17, 2022 2 Von Lilli_Pfattheicher

Hey:)

Ihr seht schon an der Überschrift, das hier wird kein normaler Wochenbericht.

Dafür ist diese Woche nämlich zu wenig Erzählenswertes passiert.

Deshalb hier nur eine sehr kurze Zusammenfassung:

Die gepflanzten Bohnen im Kindergarten wachsen und gedeihen im Gegensatz zu meiner hervorragend.

Und ansonsten haben wir natürlich wieder Sport gemacht. Unter anderem mit den Kindern Fußball gespielt.

Ein bisschen Slalom dribbeln und aufs Tor schießen

Außerdem haben andere Freiwillige ein bisschen gestrichen und so haben auch Emilia und ich ein paar Ideen für mögliche Streichprojekte und -motive gesammelt:)

Am Montag haben wir angefangen ein Video zu drehen, dass unseren Nachfreiwilligen einen Eindruck von ihrer zukünftigen Einsatzstelle verschaffen soll – das ist nämlich wirklich erschreckend: wir sind seit zwei Monaten da und in Deutschland starten schon die ersten Auswahltage!!!

Sowohl der Sport Unterricht an der der A. I. Steenkamp Primary School als auch der Schwimmunterricht im BNC ist so weitergelaufen wie bisher und auch die Gespräche mit Melissa, der Lehrerin an der Schule, möchte ich nicht mehr missen!

Aber bei der Graduation der Pre-Primary konnte ich leider nicht dabei sein:/

[vielleicht ist hier bald noch ein Bild von den kleinen Vorschulkindern zu finden, bis jetzt hab ich noch keines bekommen…]

Und ich habe diese Woche tatsächlich wieder Blockflöte gespielt – das erste Mal seit 10 Jahren! Und es hat super viele Spaß gemacht viel zu oft „guten Abend, gute Nacht“ mit Leslow zu spielen:)

Am Mittwoch ist dann doch etwas sehr Tolles passiert: wir, Nele und ich, haben hier in der Wohnung unsere neuen Betten aufgestellt (Gisaldo, der Sohn der Wohnungsbesitzerin, hat uns netterweise geholfen:))!

Und so ist es gekommen, dass ich jetzt nicht mehr auf Paletten und einer komplett durchgelegenen Matratze, sondern tatsächlich auf einem RICHTIGEN Bett schlafe!!!

Jetzt muss ich mich nur noch bisschen an die neue relativ harte Matratze gewöhnen, aber das wird schon:)

Der Samstag war dann seeehr essenslastig xD

Erstmal waren Nele und ich vormittags mit Kristin, der deutschen AuPair-Granny aus dem Kindergarten , frühstücken und dabei gab auch nette musikalische Untermalung.

Danach folgte dann eine kleine Einkaufstour, die wir im Superspar begonnen haben. Der Laden ist super seltsam, weil es ein fach sooo viele deutsche Produkte gibt. 

es gab da unter anderem sehr viele gut & günstig Produkte – allerdings völlig überteuert

Ich habe einen Kinderpunsch gekauft, aber direkt daneben stand der Nürnberger Christkindles Glühwein im Regal…

Dann gab es den viel zu teuren Wocheneinkauf im Checkers und nach einer kurzen Verschnaufspause sind wir abends mit ein paar Mitfreiwilligen in Joe’s Beerhouse essen gegangen.

Ich war zwar eigentlich noch sehr satt von meinem Vormittags-Omelett, aber ich konnte trotzdem noch den Jägerschnitzelburger genießen!

Also: Das Restaurant ist wirklich zu empfehlen, falls sich mal jemand von euch nach Windhoek verirrt!

Und nach dem Essen haben wir noch eine entspannte Cinderella-Filmnacht veranstaltet:))

Am Sonntag war ich dann wieder mit Ida beim Ultimate Frisbee, aber das war dieses mal viiiiiiiel anstrengender, weil es einfach viel wärmer war.

So das wars wieder mit meinem neuen Wochenbericht!

Der nächste wird wieder spannender – versprochen!

Aaaaaber es kommt ja jetzt noch mein Fazit zu den ersten zwei Monaten!!!

Denn es ist tatsächlich so: ein Sechstel dieses Freiwilligendienstes ist schon vorbei…

Ich hab vor das hier in Privates und Schulisches oder das allgemeine Leben aufzuteilen:)

Also erst einmal ganz kurz, wie es mir gerade geht, was sich in den letzten zwei Monaten so entwickelt hat:

Der erste Monat war schwierig, da kam einfach vieles zusammen.

Das erste Mal lange von zu Hause weg sein, die neue Arbeit und als ich mich dann nicht mal in der WG wohlgefühlt habe, ging’s mir nicht all zu gut… 

Das hat sich zum Glück von einem auf den anderen Tag geändert, als ich mit einem Mitfreiwilligen Wohnung getauscht habe und so zu meiner Mitbewohnerin Nele gekommen bin:)

Seit dem läufts super und seit ein paar Tagen fühle ich mich auch endlich so wirklich richtig eingelebt!

So, und jetzt zum anderen Teil dieses Fazits: Wie ist es hier so (in Namibia, bzw Windhoek) und was ist anders als in Deutschland?

Ganz anders ist die Schule. 

Kaum eines der Kinder aus dem BNC kann einfache Additionsrechnungen im Kopf lösen – die nehmen alle ihre Finger zur Hilfe. 

Lehrer scheinen hier auch grundsätzlich unmotivierter. So etwas kann man natürlich nicht auf alle übertragen, aber das was man so mitbekommt ist schon – nun ja – interessant…

Es fängt ja schon damit an, dass die Kinder teilweise mit Hausaufgaben wie Regal-, Türklinken- und Verkehrsschilder-Basteln ankommen. Offensichtlich, um sie irgendwie zu beschäftigen.

Auch, dass die Diplomas, also quasi die Zeugnisse, schon ausgestellt sind, obwohl noch gar nicht alle Prüfungen geschrieben wurden, macht wenig Sinn.

Ach so, und es scheint jetzt auch so, als würde ab nächster Woche die Anwesenheitspflicht für die Kinder entfallen – die Ferien fangen offiziell am 8. Dezember an…

So, und jetzt zu dem wohl größten Unterschied: Gewalt im Privaten, aber eben vor allem auch an Schulen.

Disziplinarmaßnahmen wie Schläge auf Hände und Hinterteil stehen hier auf der Tagesordnung. Wenn die Kinder die Hausaufgaben vergessen haben, sich nicht benehmen oder sich die Lehrkraft einfach nicht mehr anders zu helfen weiß…

Das haben zum einen Kinder erzählt, allerdings habe ich auch schon mit einer Lehrerin geredet, die das von sich aus angesprochen hat, um zu fragen, wie das in Deutschland ohne Schläge funktioniert.

Ganz ehrlich, darauf konnte ich ihr gar keine richtige Antwort geben, aber ich glaube, dass Kinder in Deutschland mit einer anderen Erziehung aufwachsen und die meisten dann von sich aus schon Respekt vor Lehrern oder anderen Autoritätspersonen haben… Oder?

Jetzt aber genug vom Negativen!

Was hier super schön ist, ist, wie die Kinder auf einen reagieren. Also egal, in welchem meiner Projekte ich gerade bin, man bekommt überall, vor allem im BNC und der Schule, super viele Umarmungen und wird auch von den Lehrern sehr herzlich aufgenommen:)

Da fühlt man sich gleich willkommen!

So das wars wieder mit meinem neuen Blogbeitrag!

Wann auch immer ihr das lest:

Gute Nacht!

Guten Morgen!

Oder viel Spaß bei deinem weiteren Tag!

Viele Grüße aus Namibia

Lilli