Die letzten Wochen

Oktober 29, 2023 0 Von Lilli_Pfattheicher

Stand: Mitte August

Hey:)

Ich melde mich mit einem kleinen Update zurück:

Seit dem letzten Beitrag ist im BNC nicht besonders viel passiert: ich gehe mindestens zweimal die Woche mit meinen Kids auf den Basketballcourt und da die inzwischen tatsächlich Shoot Out spielen können, macht das auch immer super viel Spaß:)

Außerdem mache ich natürlich noch den Unterricht bei den Hedgehogs.

Nachdem Mary wieder von ihrem Familienbesuch aus den USA zurückgekehrt ist, ist zum Glück wieder ein wenig Ordnung in das Chaos eingekehrt, das durch Marys Abwesenheit entstanden ist.

Seit dem (und weil ich nicht mehr alleine unterrichte) ist aus meiner Beschäftigungstherapie mit den Hegies (hauptsächlich durch Bücher und Puzzle) wieder bisschen was sinnvolleres geworden: die Planeten!

Und nein, Namibia, Afrika und Brasilien sind tatsächlich keine Planeten – wer hätte das gedacht xD

So, raus aus dem BNC: vorletztes Wochenende waren Nele und ich auf einer Pre-wedding-ceremony, also einer Feier, die eine Woche vor der eigentlichen Hochzeit stattfindet.

Der Bräutigam war der Bruder von Melissas Mann und ich wurde im Prinzip Ende November bei einer Tauffeier zur Hochzeit eingeladen (das nur als Hintergrund).

Um passend gekleidet zu sein, haben wir von Melissas Mutter maßgeschneiderte Kleider bekommen:)

Ach, und Braids haben wir uns auch machen lassen, aber nicht wegen der Feier, sondern einfach so.

Disclaimer Braids: Während in Deutschland die Aneignung von fremdem Kulturgut, also auch das Tragen von Braids bei Weißen, sehr kritisch gesehen wird, freuen sich die Leute hier voll, dass man sich ein wenig anpasst und sich am Style der Bevölkerung probiert. Von diversen Leuten, vor allem auch den Kindern im BNC und den Trainern an der BAS habe ich super viele Zusprüche bekommen!

Gesichter nachdem wir schon über zwei Stunden Braids rausgemacht haben und wir bei Nele noch nichtmal ansatzweise fertig waren… irgendwann nach Mitternacht wohlgemerkt
Und der Haufen hier, ist das Kunsthaar, dass drei Wochen auf Neles und meinem Kopf war…

Der Gottesdienst war echt ganz schön, aber da der vor allem  auf Afrikaans geführt wurde, habe ich relativ wenig verstanden…

Danach ging es mit einigem Chaos und längeren Wartezeiten zum Haus der Brautmutter (die Braut war dann verschleiert).Dort hat dann die Bräutigamsfamilioe eine symbolische Heiratsflagge gehisst, die zukünftige Braut musste in ihr Zimmer (das darf sie die Woche bis zur Hochzeit auch nicht verlassen und wird währenddessen von der Bräutigamsfamilie versorgt), es wurde getanzt und gegessen!

Danach ging es dann wieder zum Haus der Bräutigamsmutter. Dort hat dann die Familie der Braut eine symbolische Flagge gehisst. Außerdem gab es Nachtisch!

Gegen 17 Uhr, fast neun Stunden nachdem wir das Haus verlassen haben, sind wir wieder nach Hause gefahren.

Zur Hochzeit konnten wir dann am nächsten Wochenende leider nicht, denn da hatten wir unser letztes Seminar in Namibia: Das Vorbereitungsseminar auf Deutschland….

Das war letztendlich ziemlich schön, sehr entspannt und wir haben über unsere vergangene Zeit hier, die besten Erlebnisse, das, was wir erreicht haben und das, was wir vielleicht beachten müssen, wenn wir in Deutschland über all das erzählen, geredet.

Dabei ging es vor allem darum, dass wir unseren Gesprächspartner nicht überfordern…

Abgesehen davon, war die Gruppe einfach super cool, sodass das Seminar ziemlich viel Spaß gemacht hat – die Unmengen an Essen haben da natürlich auch geholfen xD (Muffins, Hühnchen mit Süßkartoffelpommes und Bohnen, eine äußerst gute Zimtschnecke, Obstspieße und ein Abendessen im Restaurant neben an – das war schon äußerst schön!)

Danach war der Kopf aber auch durch, denn so unanstrengend wars dann doch nicht.

Den Sonntag habe ich dann mit ein paar Mitfreiwlligen auf dem UNAM-Campus verbracht, wo wir in der Halle Basketball angeschaut (weil auch Nele gespielt hat) und draußen an der frischen Luft ein Fußballspiel beobachtet haben, wobei wir uns ständig vor heranfliegenden Bällen erschreckt haben xD

Update Mitte September:

Seit dem Text, den ich vor knapp einem Monat schon geschrieben und aus technischen Gründen nie hochgeladen habe, sind die Wochen nur so verflogen!

Hier eine kleine Zusammenfassung:

Neles Team, die UNAM Phoenix, ist Pokalsieger geworden!!! 

Das Spiel war mega spannend und hat sich wortwörtlich in der letzten Sekunde entschieden…

Außerdem haben Emilia und ich einen Abschluss-Sleep-Over (also eine Übernachtung) mit den älteren BNC-Kids organisiert.

Bisschen ohne Kontext, aaaber in der der Nähe des BNCs hat ein neuer Centre eröffnet, da wiederum war der Präsident und weil alle gehofft, haben, dass wir den sehen könnten, haben wir geschlagene zwei Stunden gewartet…. er ist gefahren ohne, dass wir ihn gesehen haben:(

Es gab äußerst leckeres Essen von Marys Freunden, einen Film der meiner Meinung nach ziiiiiemlich gruselig war und wir hatten alle sehr viel Spaß:)

Gegen halb drei Uhr in der Nacht ging es endlich ins Bett und ich weiß ja wirklich nicht, wo die ihre Energie hernehmen, aber um sieben Uhr waren alle Kinder wieder putzmunter…

Ansonsten habe ich die letzten Wochen und Tage mit Souvenirkaufen und Dingen verbracht, die ich noch erledigen wollte und musste.

Die letzten Abende wurden natürlich noch mit unseren Windhoek-Mitfreiwilligen genossen!!!

Tja und dann kamen die Abschiede:/

Von der Yogalehrerin an der indischen Botschaft, von Melissa am Tag vorm Abflug und – auch am Mittwoch den 6. September – schließlich auch vom BNC…

meine Chaostruppe <3

Mit Hotdogs und einem riiiiiesigen Abschiedskuchen, vielen Fotos und Abschiedskarten ging meine Zeit im Bernhard Nordkamp Centre in Katuturas Damara Location zu Ende:(

Am Abend sind mich dann die ersten Vermissungsanfälle überkommen, während ich fertig gepackt habe…

Später ging es dann noch ein allerallerletztes Mal zur Karaoke ins Mynt.

Und wie sich das für Karaoke so gehört, klang unser ausgewähltes Stück – „Start of something new“ aus dem Highschool Musical – wirklich furchtbar xD

Passiert.

Tja, am nächsten und auch meinem letztes Tag in Namibia, ging es tatsächlich doch noch einmal mit einem Mitfreiwilligen zum Yoga – hätte ich mal lieber nicht machen sollen, es war nämlich wahnsinnig anstrengend und mein sorgsam ausgesuchtes Flugoutfit (bestehend aus T-Shirt und Jogginghose) war danach schon halb durchgeschwitzt.

Zurück daheim wurde komplett fertiggepackt und irgendwann gegen 15 Uhr wurden Nele und ich dann als erstes vom Shuttle abgeholt… (Vorteil: man hat freie Platzwahl und kann sich so die Plätze mit der besten Beinfreiheit aussuchen;))

Damit ihr euch mal die Gepäckmassen von 9 weltwärts-Freiwilligen vorstellen könnt: das hier war nur das Gepäck von Nele und mir xD und alle anderen hatten ähnlich viel

Mit dem Gepäck unserer ganzen Mitfreiwilligen war der Bus dann heillos überfüllt und so wurden wir tatsächlich das erste Mal bei er Polizeikontrolle vorm Flughafen angehalten.

Zum Glück nimmt es die Polizei in Namibia bei solchen Dingen nicht all zu ernst und so sind wir kurze Zeit später ohne große gepäckliche Veränderungen weitergefahren!

So, angekommen beim Flughafen haben wir unser Gepäck abgegeben; bei mir waren es einmal 20kg und einmal 24kg – eigentlich durften wir nur zweimal 23kg mitnehmen, aber das eine Kilogramm Übergewicht war wohl eine irrelevante Nebensächlichkeit – zum Glück!!!

Schon bisschen gruselig, wenn man den eigenen Flug sieht und weiß, dass man jetzt bald davonfliegt…

Mit Essen und einem Chai Latte haben wir uns dann noch in die Flughafenhalle gesetzt um unsere Ausreisepapiere auszufüllen.

Von da ging es dann durch die Security, die netterweise auch nicht all zu streng kontrolliert hat, bis in die Abflughalle, wo wir noch über eine Stunde Zeit hatten, bis das Boarding began.

Naja, irgendwann war die Zeit dann vergangen und Nele und ich sind über das Rollfeld zu unserem Flugzeug gelaufen, haben die Treppe erklommen und unsere Plätze in der letztes Reihe in Beschlag genommen.

Pünktlicher Abflug, Tränen, relativ gutes Abendessen, gute Filme (auch wenn ich keinen zu Ende geschaut habe), sehr mageres Frühstück und eine Landung, die circa eine Stunde zu früh erfolgte….

Dann aufs Gepäck warten, samt Koffer und Taschen durch den Zoll und nach einem Jahr wieder deutschen Boden betreten.

Windhoeker 2er-WG zurück in Deutschland

Abschied von der besten Mitbewohnerin <3 und meinen anderen Mitfreiwilligen :/

Begrüßung von der Familie – alles bisschen komisch, wenn sich das eigene Leben von jetzt auf gleich wieder komplett ändert.

Aber irgendwie auch viel zu normal das Ganze…

Seit dem sind auch schon wieder eineinhalb Monate vergangen, ich habe mich im Prinzip wieder eingelebt, wobei es doch seltsam ist, dass die Person, mit der man für ein knappes Jahr zusammengelebt hat, plötzlich nicht mehr in direkter Reichweite ist…

Ansonsten fand ich ich den deutschen Spätsommer viel zu anstrengend, weil die Luft hier in Deutschland – wer hätte das gedacht – viel feuchter als im trockenen Namibia ist und so hab ich meine ersten Wochen hier mit schwitzen verbracht xD

Aber immerhin war es noch warm!

Was ich übrigens doch wieder ziemlich genieße, ist mein Fahrrad und die Möglichkeit, einfach in der Stadt und im Park spazieren gehen zu können – das hab ich schon vermisst…

Zurück in Bamberg hab ich mich dann erstmal mit der lieben Sveni getroffen, die war nämlich ein Jahr in Costa Rica (https://costarica.grosshans.net) und wenn man ein Jahr weg war, muss man natürlich auch bisschen Tourizeug machen – auch in der Stadt, in der man aufgewachsen ist!

Tja, das wars dann wohl:/

Mit diesem Blogbeitrag enden die Berichte über meinen internationalen Freiwilligendienst in Namibia.

Ich hoffe, euch haben meine Texte & Bilder gefallen und sie konnten euch ein paar Eindrücke des Landes geben, das ich im letzten Jahr kennen und lieben lernen durfte <3

Wer weiß, vielleicht verirrt sich ja der ein oder andere auch mal nach Namibia und versteht dann, was das Besondere an der Natur und den Menschen in einem Teil der Erde ist, der doch so weit weg von Deutschland ist.

Also, machts gut…

Wann auch immer ihr das lest:

Gute Nacht!

Guten Morgen!

Oder viel Spaß bei deinem weiteren Tag!

Viele Grüße aus Deutschland

Lilli

PS.: Wenn ihr auch die Möglichkeit habt, einen Freiwilligendienst oder etwas Ähnliches zu machen, dann tut es – lohnen wird es sich auf jeden Fall, wenn man einfach mal aus der eigenen gewohnten Welt rauskommt!!!